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WHO-Studie: Passivrauchen fordert weltweit jährlich 600.000 Todesopfer

01.12.2010

Eine Studie der WHO macht deutlich, dass weltweit weit über eine halbe Million Menschen jährlich aufgrund von durch das Passivrauchen verursachten Krankheiten wie Lungenkrebs, Asthma, Infektionen der unteren Atemwege und Herzleiden sterben. Am stärksten betroffen sind erwachsene Frauen mit 47 Prozent und Kinder mit 28 Prozent, das entspricht 165.000 Todesfällen jährlich; 26 Prozent sind männliche Nichtraucher.

Die Ergebnisse der Studie, die in Zusammenarbeit der WHO mit Wissenschaftlern vom Karolinska-Institut in Stockholm erstellt wurde, wurden jetzt im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Es ist die erste Studie, die die Auswirkungen des Passivrauchens global beleuchtet; umfassende Daten von 192 Nationen aus dem Jahr 2004 wurden hierzu ausgewertet.

Obwohl es in 17 Ländern inzwischen Rauchverbote am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen gibt, leben 93 Prozent der Weltbevölkerung in Staaten, in denen es keinerlei Regelungen zur Eindämmung des Passivrauchens gibt.

40 Prozent der Passivraucher weltweit sind Kinder. Kinder sind wiederum in besonderem Maße gefährdet, da ihr Organismus noch nicht ausgereift ist und sie z.B. eine höhere Atemfrequenz haben als Erwachsene, wodurch Umgebungsrauch umso intensiver aufgenommen wird. Hauptursache der Gefährdung von Kindern in Deutschland ist das Rauchen zu Hause: fast die Hälfte von ihnen ist dort dem Tabakrauch ausgesetzt. Die Deutsche Krebshilfe fordert daher alle Raucher auf, in keinem Fall in der Nähe von Kindern zu rauchen, auch nicht am offenen Fenster und vor allem nicht im Auto, da sich die Schadstoffe des Tabakrauchs in allen Innenräumen an Wänden, Möbeln und Textilien absetzen.

Konsequente Rauch- und Werbeverbote, Tabaksteuererhöhungen und Aufklärungskampagnen, die die Gefahren des Passivrauchens - insbesondere für Kinder - deutlich machen, können sicherlich wesentlich dazu beitragen, die erschreckend hohe Anzahl von Todesfällen, die auf unfreiwilligen Tabakkonsum zurück zu führen sind, drastisch zu reduzieren. Die Autoren der Studie sehen dies auch so und plädieren daher für eine schnelle weltweite Umsetzung des WHO-Tabakrahmenübereinkommens (FCTC).

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