WHO-Bericht zur globalen Tabakepidemie 2021: Warnung vor den Gefahren durch neue Nikotin- und Tabakprodukte
28.07.2021
Am 27. Juli 2021 wurde der achte WHO-Bericht über die globale Tabakepidemie vorgestellt. In diesem Bericht werden erstmals auch Daten zu elektronischen Nikotinabgabesystemen, wie E-Zigaretten, vorgelegt. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass viele Länder bei der Bekämpfung des Tabakkonsums Fortschritte machen, aber einige es versäumen, auch neue Nikotin- und Tabakerzeugnisse zu regulieren. Der Bericht weist auf die komplexen Bedrohungen für die globale öffentliche Gesundheit hin, die durch die Einführung neuer Nikotin- und Tabakprodukte entstehen.
- Viele E-Zigaretten-Aromen (bis zu 16.000 verschiedene) seien für Kinder attraktiv. Studien in den Vereinigten Staaten zeigten, dass Aromen eine wichtige Rolle beim E-Zigarettenkonsum von Kindern und Jugendlichen spielen. Bei Kindern und Jugendlichen, die E-Zigaretten verwenden, sei die Wahrscheinlichkeit mehr als doppelt so hoch, dass sie herkömmliche Zigaretten konsumieren.
- Es gebe immer mehr Belege für die schädlichen Auswirkungen von E-Zigaretten, unter anderem auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemwege, auf die Entwicklung des Gehirns von Jugendlichen und auf Rauchende, die gleichzeitig Tabakzigaretten Rauchen oder den Ausstieg verzögern.
- Die Beweise für den potenziellen Nutzen von E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung auf Bevölkerungsbasis seien dagegen nach wie vor nicht schlüssig.
Die Ergebnisse des WHO-Berichts bestätigen vollumfänglich die im Mai 2021 veröffentlichte Stellungnahme des ABNR zu E-Zigaretten.
Der WHO-Bericht kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass während elektronische Nikotinabgabesysteme reguliert werden sollten, um den Schutz der öffentlichen Gesundheit zu maximieren, die Tabakkontrolle weiterhin auf die globale Reduzierung des Tabakkonsums konzentriert werden müsse. MPOWER und andere Regulierungsmaßnahmen könnten auch auf elektronische Nikotinabgabesysteme angewendet werden.